Die von der Großen Koalition geplante Mietpreisbremse wird die Mieten in neu errichteten Wohnungen um etwa einen Euro pro Quadratmeter und Monat teurer werden lassen. Dies teilte der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland heute auf Basis eigener Berechnungen mit. Damit wendet sich der Verband gegen Behauptungen, der Wohnungsneubau sei gar nicht von einer Mietpreisbremse betroffen. „Wer unter den Bedingungen einer Mietpreisbremse Mietwohnungen errichten möchte, muss die erste Miete so kalkulieren, dass er die ersten Jahrzehnte ohne Mieterhöhungen auskommt. Neue Wohnungen müssen um etwa einen Euro teurer vermietet werden, als es nach den Kosten im Jahr der Erstvermietung notwendig wäre“, kommentierte Haus & Grund-Präsident Rolf Kornemann die Zahlen.
Beispielhafte Berechnungen des Verbandes zeigen, dass ein Investor, der in diesem Jahr in Berlin-Neukölln eine Wohnung baut und vermietet, erst im Jahr 2037 damit rechnen kann, im Fall einer Wiedervermietung eine Mieterhöhung vornehmen zu können. So lange dauerte es voraussichtlich, bis sich der Mietspiegel als Maßstab für die ortsübliche Vergleichsmiete so weit fortentwickelt habe, dass die Neubaumiete wieder unterhalb der gesetzliche Höchstmiete für Wiedervermietungen liegt. „Es scheint sogar unter Mietervertretern darüber Einigkeit zu herrschen, dass nur mit dem Bau neuer Wohnungen die gestiegene Nachfrage in populären Wohngegenden hinreichend befriedigt werden kann. Eine Mietpreisbremse wird wirklich bedürftige Mieter von diesen Wohnungen ausschließen“, resümierte Verbandspräsident Kornemann.