1.    Welche Visionen haben Sie zur Entwicklung der Region?

Ich möchte die Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis viel stärker in die Entscheidungsprozesse einbeziehen. Meine Politikvorschläge richten sich an alle, die sich einen zukunftsfähigen, lebenswerten, ökologischen, leistungsstarken und sozial gerechten Landkreis Bautzen wünschen. Unser Landkreis soll sich durch ein solidarisches Miteinander auszeichnen, in dem Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Platz haben.

Mein Wahlprogramm, das auf Grundlage der Kreistagswahlprogramme von GRÜNE, DIE LINKE und der SPD erstellt wurde finden sie als Anlage und auch im Internet unter: http://www.jens-bitzka.de/ziele/

2.    Welche Vorstellungen haben Sie zum Zusammenwachsen der Region?

Unser Landkreis ist seit Jahrhunderten die Heimat von Sorben und Deutschen, heute leben Menschen unterschiedlicher Herkunft bei uns. Alle Menschen, egal woher sie kommen und wie alt sie sind, sollen sich im Landkreis wohl und sicher fühlen. Den demografischen Wandel begreife ich als Zukunftschance, um neue sozialräumliche Lösungen für das Miteinander der Generationen in den Kommunen umzusetzen.
Ich möchte, dass eine gut erreichbare und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung auch in den kleinen Kommunen erhalten bleibt. Mein
Ziel ist mehr dezentrale Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen mit einer flächendeckenden Betreuung durch Sozialarbeiter.

3.    Wie stehen Sie persönlich zur Entwicklung der Stadt Kamenz als Mittelzentrum?

Die Stadt Kamenz konnte sich trotz des Verlustes seines als Sitz des Landkreises (Kreistadt) als Mittelzentrum im Landkreis Bautzen etablieren.
Kamenz ist ein moderner Verwaltungs- und Dienstleistungsstandort mit gewachsener Wirtschaftskraft. Etwa. 500 neue Arbeitsplätze entstanden durch Neuansiedlung und Erweiterung von Unternehmen, insbesondere in den Gewerbegebieten.

4.    Der Schulstandort Kamenz muss durch Erhaltungs- und Ergänzungsinvestitionen fort-entwickelt werden – werden Sie sich persönlich für die Erhaltung/ Wiederbelebung des Lessinggymnasiums an historischer Stelle einsetzen und die Sanierung der Schule an der Saarstraße voranbringen? In welcher Zeit können hier Ergebnisse vorliegen?

Der gegenwärtige Stand ist, dass in das jetzigen Schulgebäude am Flugplatz die Zentrale des Staatsbetrieb Sächsische Informatik verlegt werden soll. Das heißt, die Schule muss da raus und wieder in die hoffentlich auf guten Stand gebrachte Lessingschule zurück. Ein zukunftsfähiges Gymnasium gehört in ein Mittelzentrum. Bei schrumpfenden Städten ist es vernünftig, wichtige Einrichtungen im Stadtzentrum zu konzentrieren, damit die Innenstädte nicht absterben. Viele Menschen aus Kamenz und Umgebung fühlen sich mit dem
traditionellen Gebäude im Stadtzentrum eng verbunden, welches durch den jahrelangen Leerstand zu verfallen droht. Der Umzug in die Stadtmitte ist natürlich nur vernünftig, wenn dort Lehr- und Lernbedingungen auf sehr gutem Stand geschaffen werden, z.B. auch eine größere Sporthalle und wenn die 2. Oberschule in der Saarstraße nicht vergessen wird.

5.    Für die Radwegeverbindung Pulsnitz – Kamenz, wie auch in den Nordraum, ist die Unterstützung des Landkreises notwendig. Wie stehen Sie dazu?

Für mich steht die Verkehrssicherheit für alle, besonders aber auch für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger und Radfahrer, im Mittelpunkt. Die Radwegeverbindung Pulsnitz – Kamenz muss schnellstens auf ganzer Strecke gebaut werden. Auch sind weitere Radwegverbindungen im Kreis nötig!

6.    Als Haus- & Grundeigentümer ist die bezahlbare Müllentsorgung für uns von besonderer Wichtigkeit – wie sehen Sie die Perspektiven?  Wie stehen Sie zu einer Rekommunalisierung?

Ich habe in der Bürgerinitiative in Lauta gegen die Müllverbrennungsanlage (MVA) in Lauta gekämpft, auch deshalb weil wir befürchteten die MVA wird nicht ausgelastet. Seit einigen Jahren ist die Anlage nicht ausgelastet, da immer weniger Abfall anfällt. Ich setzte mich für eine Rekommunalisierung ein.

7.    Die weitere Verbesserung der Verkehrsverbindungen ist für die Region erforderlich. Der S-Bahn Anschluss für Kamenz sollte eine Tarifzone für die gesamte Region haben. Wie sehen Sie die Chancen dafür? Könnte eine Bahnverbindung wenigstens erstmal bis Bernsdorf verhandelt werden? Was halten Sie von einer Schnellbusverbindung Hoyerswerda- Dresden?

Ich möchte einen besseren und bezahlbarer ÖPNV für alle Generationen und ein Verkehrsverbund im Landkreis, mit Tarifzonen die nachvollziehbar und Kundenfreundlich sind. Die Anstrengungen für eine Wiederbelebung des Personenverkehrs von Kamenz über Bernsdorf bis nach Hosena unterstütze ich.
Die Fahrzeit mit der Bahn von Hoyerswerda nach Dresden beiträgt 1,5 h. Ein Bus ist auch nicht schneller in Dresden. Deshalb bin ich, auch aus wirtschaftlichen Gründen, gegen so eine Schnellbusverbindung.